Event-Serie
Eric Welbers zu „Sternstunde der Mörder“:
„Für solche Projekte haben wir Bravado Equity gegründet“
• 26. März 2025 • 10:20 • Michael Müller
Heute ist das superspannende und aufwendige Serienprojekt „Sternstunde der Mörder“ angekündigt worden. Eric Welbers spricht im Interview bei Series Mania über die Rolle, welche die Bravado Media dabei gespielt hat.
Eric Welbers (Credit: Bravado Media/Magdalena Possert)
Über welches spannende neue Serienprojekt wollen Sie hier bei Series Mania in Lille sprechen?
Eric Welbers: Es geht um „Sternstunde der Mörder“ (mehr Hintergrundinfos). Eine Verfilmung des Pavel-Kohout-Bestsellers, das schon viele umsetzen wollten. Der Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt entwickelte dann das Projekt für die ARD Degeto Film. Produziert wurde die Serie von der Zeitgeist Filmproduktion und der Epo-Film in Österreich. Wir als Bravado Equity haben die Gap-Finanzierung gestemmt. Am Freitag ist Drehende in Wien. Als weitere Koproduzenten sind die ARD Degeto Film, NDR, Servus TV, HR und Canal+ Austria mit an Bord, in Zusammenarbeit mit Česká Televize. Gefördert wurde das Projekt von FISA+ und dem RTR Fernsehfonds Austria. Regie führt Christopher Schier, den man unter anderem von der dritten „Der Pass“-Staffel und „Die Ibiza-Affäre“ kennt. Die Hauptrollen spielen Nicholas Ofczarek, Jonas Nay, Jeanette Hain und Devid Striesow.
Wie umfangreich wird das Format sein? Wie viele Episoden gibt es?
Eric Welbers: Es wird eine Miniserie sein. Viermal 45 Minuten lang. Das fantastische Buch handelt von einem Serienkiller, der im Jahr 1945 in Prag sein Unwesen treibt. Der von Nicholas Ofczarek gespielte deutsche Kommissar, der eigentlich mit seinem Leben abgeschlossen hat und auch abhauen könnte, hilft dem tschechischen Kommissar, den Serienmörder zu finden. Wir sind gerade damit beschäftigt, den Vertrieb aufzustellen und das Ganze international zu vermarkten.
Wie sind da die genaueren Planungen für die Bravado als Gap-Finanzierer?
Eric Welbers: Erst einmal wollten wir hiermit ankündigen, dass wir bei dieser Miniserie dabei sind. Der erste große internationale Aufschlag für potenzielle Käufer ist für die Mipcom im Herbst angedacht.
V.l.: Barbara Gassner, Jeanette Hain, Nicholas Ofczarek und Devid Striesow in „Sternstunde der Mörder“ (Credit: ARD Degeto Film/NDR/Servus TV/HR/Canal+ Austria/Zeitgeist Filmproduktion/EPO-Film/Petro Domenigg)
Wonach sucht die Bravado die Projekte für die Gap-Finanzierung aus?
Eric Welbers: Das Wichtigste ist, dass wir an die Werthaltigkeit der internationalen Rechte glauben, denn in diese investieren wir. Wir glauben bei „Sternstunde der Mörder“ fest daran, dass das Projekt in einer Linie mit Formaten wie „Unsere Mütter, unsere Väter“, „Der Pass“ oder „Babylon Berlin“ stehen kann, die sich weltweit bewegen lassen. Gerade die Kombination des Serienkiller-Genre mit dem Zweiten Weltkrieg auf hohem filmischen, d.h. inhaltlichem und schauspielerischem Niveau, zusammenzubringen, ist besonders spannend. Der Cast ist gigantisch. Um genau solche Projekte zu ermöglichen, haben wir die Bravado Equity gegründet. Mit neun Millionen Euro Budget hat die Miniserie eine gewisse Größe. Der internationale Titel des Romans ist „The Widow Killer“. Wir nennen die Serie „Final Hours“.
Das ist ein beachtliches Budget.
Eric Welbers: Ich denke, es ist eines der größten Budgets für ein deutsches Format in diesem Jahr. Ich mag es aber auch immer, wenn hoher Anspruch auf Kommerzialität trifft, was hier gegeben ist.
Wenn jetzt Drehende ist, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Miniserie noch dieses Jahr herauskommt?
Eric Welbers: Das ist möglich, wird aber von den Sendern entschieden. In der ARD ist derzeit die Ausstrahlung im nächsten Jahr geplant.
Das Interview führte Michael Müller